Roland Hoinka

Ich selbst bin 55 Jahre alt und Vater von vier Kindern, drei Söhnen und einer Tochter, von denen inzwischen drei erwachsen sind. Seit weit über 30 Jahren lebe ich ohne Unterbrechung mit der Mutter meiner Söhne in nicht ehelicher Partnerschaft.

Meine Jugend und meine Schulzeit habe ich bis zum Abitur (Ratsgymnasium) in Hannover verbracht. Meine Mutter hat nach einer abgebrochenen Berufsausbildung auf dem zweiten Bildungsweg nach ihrem 30. Lebensjahr als dreifache Mutter ein Lehramtsstudium absolviert und anschließend Zeit ihres restlichen Lebens bis zu einer am Ende tödlichen Krankheit als Lehrerin gearbeitet. Die Erziehung von Heranwachsenden war immer ihr großer Traum gewesen und sie hat diese Arbeit voller Leidenschaft und Hingabe bis zum Ende ausgefüllt. Mein Vater fing als gelernter Geselle bei der Berufsfeuerwehr Hannover an und war dort 25 Jahre Personalratsvorsitzender und in den letzten zehn Jahren seiner Berufstätigkeit, dem fünfköpfigen Führungsteam der Berufsfeuerwehr Hannover zugehörig. Mehr als 50 Jahre ist mein Vater Mitglied der SPD und auch Gewerkschaftsmitglied, zeitweise Teilnehmer der großen Tarifkommission der ÖTV. In dieser Tradition der aufstiegsorientierten Facharbeiterschaft bin ich erzogen worden und fühle mich mit den Idealen einer demokratischen, sozialverpflichteten und leistungsorientierten SPD verbunden.

Nach meiner Wehrdienstzeit 1979/80 bin ich zum Jurastudium und zum Studium der Politikwissenschaften nach Köln und Bonn gezogen. Dort habe ich im Mai 1986 auch mein erstes Staatsexamen erfolgreich abgelegt und bin anschließend zur Referendarzeit nach Hamburg gezogen, wo ich seitdem lebe. Während der fünf Jahre in Bonn habe ich meine Leidenschaft für die Politik entdeckt. Als Mitglied der Juso Hochschulgruppe saß ich einige Jahre im Studentenparlament und habe im ASTA der Studentenschaft in führender Position mitgearbeitet. Vor allem 1982/83 haben wir uns als Hochschulgruppe sehr intensiv in der Friedensbewegung engagiert. Wir haben sowohl das Verteilungsministerium auf dem Hardtberg in Bonn blockiert, als auch eine Woche später anlässlich der Abstimmung über den NATO-Doppelbeschluss im Deutschen Bundestag diesen belagert. Ich glaube bis heute, dass der NATO-Doppelbeschluss und damit das JA zur Stationierung atomarer Kurz- und Mittelstreckenraketen einen regionalen Atomkrieg in der Mitte Europas und damit die weitgehende Vernichtung unseres Landes wahrscheinlicher gemacht hatte, und deshalb unser Widerstand den Interessen unseres Volkes entsprach. Wir können uns glücklich schätzen, dass aufgrund anderer Ereignisse wenige Jahre später sich diese akute Bedrohung aufgelöst hat und eine hoffentlich lange andauernde Friedensperiode begonnen hat.

Mit dem Abschluss meiner Ausbildung in Hamburg 1990 habe ich mich für den Anwaltsberuf und gegen eine politische Laufbahn entschieden. Das hatte nicht mit mangelndem Interesse an der Politik zu tun, sondern ausschließlich mit der Erfahrung, dass mir während der abgelaufenen Jahre zu viele ältere Politikfunktionäre begegnet waren, die wegen ihrer fehlenden beruflichen Perspektive sich nicht mehr trauten, eine eigene von der Mehrheit abweichende Meinung zu vertreten, darauf wollte ich mich nicht einlassen.

Bereits während der Referendarzeit habe ich gemeinsam mit meiner Lebenspartnerin eine Familie gegründet und war mit Abschluss des 2. Staatsexamens in Hamburg 1990 bereits zweifacher Vater. So viel es mir möglich war, habe ich seitdem Zeit mit meiner Familie und meinen Kindern verbracht und ihnen hoffentlich genug vermitteln können, um ihnen ein erfülltes und glückliches Leben zu ermöglichen. Diese Vaterzeit hat mir die glücklichsten Momente meines Lebens verschafft.

 

Seit 25 Jahren bin ich inzwischen Anwalt in Hamburg und habe zusammen mit meinem Partner eine mittelständische Kanzlei mit 20 Mitarbeitern aus dem Nichts aufgebaut. Mit unserer früh festgelegten Spezialisierung auf das öffentliche und private Bau- und Immobilienrecht haben wir uns seitdem als Fachkanzlei einen deutschlandweiten erstklassigen Ruf erarbeitet. Bei jedem zweiten Großprojekt in Hamburg, aber nicht nur dort sind wir an irgendeiner Stelle beteiligt (www.oberthuer.de).

Bis zum heutigen Tage bin ich begeisterter aktiver und passiver Sportler. Meine aktive Laufbahn als Handballer (1. u. 4. Liga) und als Fußballer (5. Liga) endete mit dem Abschluss des Studiums. Die vom gemeinsamen Sport ausgehende Hilfe für den Einzelnen, aber auch die Kraft zur Integration der ganzen Gesellschaft ist eine wichtige Grundlage meines Handelns. Mir ist es gelungen, diese Begeisterung an meine Söhne weiterzugeben.

Nach dem Auszug meiner Kinder möchte ich in meiner zweiten Lebenshälfte meinen Erfolg, meine Kraft und meine Fähigkeiten für die Interessen der Allgemeinheit einsetzen. Ich empfinde es als meine Verpflichtung, der Gemeinschaft von dem etwas zurückzugeben, was mir der Staat und die Gesellschaft als Grundlage für ein erfolgreiches berufliches und ein glückliches Privatleben an Möglichkeiten geschaffen hatte und bis heute bereitstellt.